Insel Öland, Schweden

Windmühlen auf Öland

Da auf Öland die Landwirtschaft der wichtigste Erwerbszweig war und neben dem Tourismus immer noch ist, waren viele der Einwohner der Insel Bauern. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Besitz einer Windmühle für eben jene Bauern zu einer Art Statussymbol. Dazu kommt, dass die flache Landschaft der Insel und Nähe zur offenen Ostsee den Betrieb von Windmühlen sehr begünstigt. Die Anzahl der Mühlen auf Öland stieg bis auf 2000 an, sprich, auf eine Mühle kamen statistisch 10-20 Einwohner. Jeder Hof deckte mit einer Mühle den Eigenbedarf. Da aber im Laufe des 20. Jahrhunderts Windmühlen immer mehr an Bedeutung verloren, verfielen eine Menge von ihnen und wurden abgerissen. Heutzutage sind nur etwa 400 noch erhalten und zieren das Landschaftsbild der Ostseeinsel.

Die Mühlen von Lerkaka befinden sich an einer Landstraße südlich des gleichnamigen Dorfes. Wie die Windmühlenreihe im nördlicher gelegenen Störlinge, sind auch sie ein Wahrzeichen der Insel. Aufgrund ihres guten Zustandes zählen die Lerkakaer Mühlen zu den schönsten auf ganz Öland. In Störlinge befindet sich die längste Reihe mit sieben gut erhaltenen Bockwindmühlen. Der Mittelpunkt einer solchen Mühle ist ein stabiler Stamm aus Eiche, um den das gesamte Mühlengebäude, samt Flügeln in den Wind gedreht werden kann. Die größte Mühle in ganz Nordeuropa findet man in Sandvik auf Öland. Das achtstöckige Gebäude misst eine Höhe von 26 Metern. Der Abstand zwischen zwei Flügelspitzen beträgt 24 Meter. Sandviks Kvarn wurde ursprünglich im Jahr 1856 auf dem schwedischen Festland, genauer in Vimmerby, errichtet. Nachdem die Flügel einen Schaden erlitten, wurde das Gebäude anderweitig genutzt und später verkauft. Der Käufer ließ die gesamte Mühle demontieren und auf Öland wieder aufbauen.

Wie Sandviks Kvarn, so ist auch die Mühle von Strandtorp eine sogenannte Holländerwindmühle. Dadurch unterscheidet sie sich erheblich von den anderen Mühlen Ölands, Ursprünglich stammt das Gebäude aus Borgholm. Dort wurde es aber um 1900 abgebaut und in Strandtorp neu errichtet. Heutzutage ist sie das Wahrzeichen des Dorfes und wird vornehmlich als Cafe genutzt. Die einzige erhaltene Scheuermühle Schwedens findet sich in Jordhamn, an der Westküste Ölands. Sie diente dazu, abgebaute Kalksteine plan zu schleifen und war bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Nachdem aber das Schleifen der Steine industriell erfolgte, wurden die windbetriebenen Scheuermühlen aufgegeben. Jedes Jahr im Sommer wird die Letzte ihrer Art aber noch zu Demonstrationszwecken in Betrieb genommen.